Seit den Sechziger Jahren lag das Schalthaus an der B45 zwischen Michelstadt und der Kreisstadt Erbach im Odenwald; neue Technik machte einen sehr viel kleineren Neubau direkt nebenan nötig.
Das alte Schalthaus, ein reiner Zweckbau, hatte seinen Sinn verloren - es stand zum Verkauf.
Das Architekturbüro Kaffenberger erwarb das Gebäude Ende des Jahres 2012 und nahm eine Umnutzung des Schalthauses zum Architekturbüro vor, um die vorhandene Büro-Kapazität in Michelstadt zu erweitern und besser wahrgenommen zu werden.
Das Haus wurde an den Wänden mit einem Wäremedämmverbundsystem isoliert, auf das Flachdach kam Dämmung und die im Technikraum eingebaute Gas-Brennwerttherme ersetzt nun die alten elektrischen Nachtspeicheröfen.
Um die geringe Bauhöhe im unteren Geschoss anzuheben, in dem sich ursprünglich lediglich die Trafos befanden, war es nötig einen Teil der Decke nach oben zu versetzen. Eine aufwendige Maßnahme, die es jedoch ermöglichte im unteren Geschoss die Küche zu integrieren, in der die Belegschaft jeden Mittag gemeinsam kocht und isst. Der große Küchentisch entstand aus der schweren Metalltür zum Traforaum, das Untergestell wurde aus alten Balken selbst gefertigt.
An die Küche schließen auf der linken Seite ein Gäste-WC, eine Dusche und Toilette für die Belegschaft sowie ein kleines Lager an, dann folgen ein Archiv und der kleine Technikraum. Auf der rechten Seite befinden sich neben der Bibliothek ein Modellbauplatz, Drucker und Plotter.
Im Obergeschoss, in dem sich die Arbeitsplätze befinden, wurden nach Osten zum angrenzenden Erdbach hin wandgroße, dreifach verglaste Fenster eingesetzt. Dazu war ein Kran nötig, der die Scheiben über das Haus hob. Diese lassen viel Tageslicht zu den drei großen, quer im Raum stehenden 1,40 m breiten und 4,20 m langen Arbeitstischen. Die Tischplatten fertigte eine Schreinerei vor Ort.
Die nördliche Wand des Arbeitsraums wurde mit heimischem Eichenholz verkleidet, die Tischfüße in passender Weise gestaltet.
Die Fenstergröße nach Westen wurde aufgrund der nahegelegenen Bundesstraße mit ihrem hohen Verkehrsaufkommen und der in den Sommermonaten zu erwartenden Sonneneinstrahlung beibehalten, nur neue Fenster eingesetzt.
Der große, zunächst durchgehende Raum im Erdgeschoss wurde so unterteilt, dass ein zusätzliches Einzelbüro und ein Besprechungsraum entstanden.
Der frühere Seiteneingang wurde zum Haupteingang und erhielt einen Windfang. Die Eingangstür, ebenfalls mit dreifach Wärmeschutz- und Sicherheitsglas verfügt über eine Fingerabdruckerkennung, sodass das Ausgeben von und Hantieren mit Schlüsseln entfällt.
Vor dem zum Erdbach hin gelegenen Hintereingang ermöglicht die Pflasterung eine Terrasse, die in den Sommermonaten als Freisitz genutzt werden kann. Ein holzverkleideter 20 Fuß Seecontainer, als Abgrenzung des Grundstücks nach Norden hin, dient als Unterstand für Garten-Gerätschaften und bietet mit einer Loggia auch im Hochsommer eine verschattete Sitzgelegenheit.
Vor dem Haus wurde der Bereich für die Parkplätze ebenfalls gepflastert und an der Straße zu Werbezwecken ein Pylon mit Leuchtkasten platziert.
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